Ludwig Hartmann
De Unkel aus Amerika

„Eine heitere Pfälzer Erzählung“? Niemand wird abstreiten wollen, dass es im „Unkel aus Amerika“ kunterbuntlustig hergeht, dafür sorgt schon der schrullige Philp mit seinen Eskapaden. Sieht man diese Geschichte aus einer entsprechenden zeitlichen Distanz, muss man sagen, dass sich die Erzählung mit dem Adjektiv „heiter“ nur sehr unzulänglich charakterisieren lässt. „De Unkel aus Amerika“ ist vielmehr eine „tragikomische“ Geschichte ...

Man muss diese Geschichte immer auch unter diesem Vorzeichen lesen: Was hätte/täte/wäre die Philp’sche Sippe ohne den Onkel. Macht man diese Abstriche, kann man konstatieren, dass Ludwig Hartmann mit seiner Erzählung „De Unkel aus Amerika“ mehr als nur ein unterhaltsames Werk geschrieben hat. Seine Erzählung entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als ein hochinteressantes Zeit- und Gesellschaftsdokument. Ihn hat die Inflation schließlich auch getroffen. Dadurch, dass er der Geschichte einen vordergründig heiteren Anstrich gab, treten viele darin angesprochene Probleme in den Hintergrund. Dabei geht es aber nicht nur um die Inflation. Wichtig in dieser Geschichte ist auch die Suche nach der Heimat, die Suche nach einer Identifikationsmöglichkeit. Das tränendrüsendrückende Kapitel „Im Heimatdorf“ ist ein Beispiel. Man sollte sich davor hüten, es als Kitsch abzutun, denn dazu ist Ludwig Hartmann nicht das rechte Sentimentalchen.
Aus dem Nachwort von Bruno Hain

Ludwig Hartmann
De Unkel aus Amerika
Eine heitere Pfälzer Erzählung
Pfälzer Klassiker-Bibliothek Band 5
Bearbeitet und mit einen Nachwort von Bruno Hain
16 Illustrationen von Gustav Rossi
132 Seiten, Format 19 x 12,5 cm
Fadenheftung mit Leseband, Festeinband mit Schutzumschlag
EUR19,80

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