Wilhelm Heinrich Riehl
Die Pfälzer – Ein rheinisches Volksbild
Mit einem Nachwort von Jasper von Altenbockum

Wilhelm Heinrich Riehl und „Die Pfälzer“
Wie lieb und wert mir in den schönen Tagen jener Wanderschaft das pfälzische Volk geworden ist, das mögen meine Schilderungen selbst bezeugen, und wenn es den Lesern beim Verkehr mit diesen gedruckten „Pfälzern“ nur halb so warm und wohl wird, wie mir beim Verkehr mit den lebendigen Pfälzern, dann will ich von Herzen zufrieden sein. Mit diesen Worten übergab Wilhelm Heinrich Riehl (1823–1897) vor 150 Jahren sein Buch „Die Pfälzer“ der Öffentlichkeit. Er fasste darin seine Beobachtungen und Erfahrungen während zahlreicher Wanderungen zusammen.

Mit Witz und Ironie, aber nie boshaft oder mit Hohn, zeichnet Riehl ein treffendes und dabei liebevolles Bild von Land und Leuten in der Pfalz. Sein „rheinisches Volksbild“, wie es im Untertitel heißt, belegt Riehls Ruf als Mitbegründer der wissenschaftlichen Volkskunde. Das Buch „Die Pfälzer“ ist jedoch keineswegs trockene Gelehrtenliteratur. Bis heute bietet es eine kurzweilige, interessante und amüsante Lektüre.

Die bibliophil ausgestattete Neuausgabe gibt den vollständigen Text in moderner, gut lesbarer Typografie wieder.

Dr. Jasper von Altenbockum, Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und Autor des Buches „Wilhelm Heinrich Riehl 1823–1897 – Sozialwissenschaft zwischen Kulturgeschichte und Ethnographie“ (Köln 1994) erläutert in einem Nachwort Leben und Schaffen und ordnet „Die Pfälzer“ in Riehls Werk ein.

Aus dem Inhalt
Des Volkes Stamm und Art
Die Kunstdenkmale als Wahrzeichen des Volksgeistes
Siedelung und Wohnung
Rock und Kamisol
Pfälzische Küche
Sprachstudien
Politische und soziale Charakterzüge
Kirchliches Volksleben

Die Pfälzer: Schlagfertig im Wort
„Die Pfälzer sind aber nicht bloß schlagfertig mit Karst und Spaten, wie ihre fränkischen Vorfahren schlagfertig waren in der Politik und mit dem Schwert, sie sind es auch mit der Zunge. ... Auf jedes Wort muss ein Gegenwort fallen und zwar Schlag auf Schlag. Auf jede unbequeme Bemerkung muss man kräftig auftrumpfen, damit man nicht für einen Pinsel gelte. Besser du sagst eine Dummheit, als du sagst gar nichts. Sagst du die Dummheit nur recht nachdrücklich, so wiegt sie schon so schwer wie ein gescheites Wort. Andere Leute reden auch nicht lauter Weisheit, aber sie reden leiser als die Pfälzer.“

Die Pfälzer: Gescheit und aufgeklärt
„Die Pfälzer haben ein lebendiges Bewusstsein ihrer raschen Fassungskraft. Es ist ein Ehrenpunkt des Volkes, gescheit und aufgeklärt zu sein. An die reizbarste Seite des Menschen knüpft sich aber auch am leichtesten die Satire. Die allerbekannteste Anekdote zur Charakteristik pfälzischer Art trifft darum satirisch der Pfälzer Gescheitheit. Als ein französischer General über List oder Verrat der Neustädter erzürnt, die drei gescheitesten Leute zu hängen befahl, lief die ganze Stadt davon, weil jeder glaubte, er sei einer von den dreien.“

Buchinfo

Wilhelm Heinrich Riehl
Die Pfälzer - Ein rheinisches Volksbild
Mit einem Nachwort von Jasper von Altenbockum
384 Seiten, Format 21,5 cm x 12,5 cm
Festeinband mit Fadenheftung, Schutzumschlag und Leseband
Preis EUR 29,80

ISBN: 978-3-934845-35-0

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